Für die langsam aber stetig wachsende Auftragslage bei Sonnenklee benötigten wir wieder mehr Produktions- und Lagerfläche. Da war es für Martin Matzenberger naheliegend, die nächste Dimension im lasttragenden Strohbau zu wagen. Aufgrund unserer sehr guten Erfahrungen mit unserer ersten kleinen lasttragenden Lagerhalle aus Strohballen, haben wir uns entschlossen, das Ganze eine Nummer größer zu planen.
Die Planung war in unserem Fall auch eher speziell: Internetrecherche für ein gebrauchtes Hallendach zum Selbstabbau. Wir beraten unsere Kunden nicht nur zum Bauen mit nachhaltigen Materialien – wir tun es auch selbst – und zwar kompromisslos! Wir haben uns wieder entschlossen, einer gebrauchten Dachkonstruktion inkl. Dachdeckung ein zweites Leben zu ermöglichen und somit vor der Entsorgung zu bewahren. Somit ergaben sich die Abmessungen der Halle aufgrund eines passenden Fundes in der Steiermark. Unter der Regie unseres Holzbaumeisters Engelbert Schuller-Wagner wurde das gebrauchte Hallendach sorgfältig zerlegt, abgebaut und nach Abetzdorf gebracht.
Auf unserem Firmengelände wurde im Vorfeld bereits eine entsprechende Schotterung vorgenommen und Auflager (ebenfalls wiederverwendete Betonteile) vorbereitet.
Auf eine Versiegelung der Fläche (Beton oder Asphalt) wurde aus mehrerlei Gründen bewusst verzichtet. Es klingt fast unglaublich, aber für diese Halle wurde bis auf 3 kleine Einzelfundamente für die 3 Säulen kein Beton benötigt!
Dann gab es bei uns für zwei Tage „Lego für Fortgeschrittene“. Der Juniorchef des Hauses verlegte mit ruhiger Hand an den Steuerhebeln des Forstkranes jeden einzelnen Strohballen in die exakt passende Position. Streng überwacht vom Strohbauexperten Virko Kade.
Natürlich muss so ein alternatives Bauprojekt dennoch den behördlichen Auflagen entsprechen. Dafür mussten auch statische Berechnungen erfolgen, die dann in die Planung unseres Holzbaumeisters eingeflossen sind. Kurzum – alles andere als ein üblicher Ablauf bei der Planung und Errichtung einer Lagerhalle.
Hier noch ein Zahlen, Daten und Fakten:
- Dimension: 35 m Länge, 16 m Breite, 4 m nutzbare Höhe
- 210 Strohballen im Format 70x120x240cm (davon mussten ca. 25 Stück gekürzt bzw. händisch umgebunden werden), gesamt rund 73 t Weizenstroh